Über die Bedeutung des Rasens

Ich weiß, unser Rasen ist kein Rasen, so wie sich ihn ein guter Eigenheimbesitzer wünscht. Er ist vielleicht eher ein Bild für mangelnde Betreuung.

An dieser Stelle müsste ich eigentlich schnellstens anmerken, dass mir mehr an einer natürlichen Rasenfläche als an einer perfekt geschnittenen, unkrautfreien und dicht bewachsenen Grünfläche liegt.

Mache ich aber nicht. Da es auch nur eine Ausrede wäre. Eine notwendige Ausrede um nicht den Eindruck entstehen zu lassen, ‚wenn der schon seinen Rasen nicht pflegt, wie sieht dann erst …‘.

Ein wirklicher Grund für den derzeitigen Zustand wäre wohl eher im mangelnden Interesse an Gartenarbeit zu sehen.

Was wirklich hinter unserer Rasenkultur steckt, lässt sich auf leichte, lustige und unterhaltsame Weise bei Harari nachlesen. 

Größere Rasenflächen entstanden erstmals im späten Mittelalter um die Schlösser der französischen und englischen Aristokratie. Man zeigte damit, dass man es sich leisten konnte etwas zu schaffen ohne Gegenwert.

Die zwei unteren Bilder: Pixabay

Und etwas, das zudem noch arbeitsintensiv war. Je ‚größer und gepflegter, desto mächtiger‘. Der Rasen repräsentiert(e) ‚politische Macht, gesellschaftlichen Status und wirtschaftlichen Reichtum‘.

Nach der industriellen Revolution ‚wurde er zu einem Muss für die Mittelschicht‘. Auch die Bürger wollten  nach außen zeigen, dass ‚man‘ sich etwas leisten kann.

Aus der Geschichte gelernt: Sollte oder könnte man also jetzt ‚die kulturelle Last abschütteln und sich beispielsweise einen japanischen Steingarten anlegen?‘

2 Gedanken zu „Über die Bedeutung des Rasens“

  1. Ich finde einen „gepflegten Rasen“ unerträglich. Ich liebe eine gepflegte Blumenwiese – sie macht auch viel mehr Arbeit. Vielfalt ist mir wichtiger als gleichförmige Ordnung.

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